Berufsberater Aufgaben
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Berufswahl und Identität finden
Ein Berufsberater unterstützt Menschen bei der beruflichen Orientierung und Planung ihrer Karriere.
Zu den Aufgaben eines Berufsberaters gehören unter anderem:
- Analyse der individuellen Fähigkeiten, Interessen und Persönlichkeit des Ratsuchenden
- Durchführung von Tests und Fragebögen zur Ermittlung von Stärken und Schwächen
- Beratung zu verschiedenen Berufsfeldern und Karrieremöglichkeiten
- Informationen über Ausbildungswege, Studiengänge und Weiterbildungsmöglichkeiten geben
- Unterstützung bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen wie Lebenslauf und Anschreiben
- Coaching in Vorstellungsgesprächstechniken und Bewerbungsstrategien
- Hilfe bei der Suche nach Praktika, Ausbildungsplätzen oder Arbeitsstellen
- Begleitung während des gesamten Berufsfindungsprozesses
Der Berufsberater arbeitet eng mit seinen Klienten zusammen, um deren individuelle Ziele und Wünsche zu verstehen und ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen.
(c) Bernd Ehrig mit Unterstützung von www.chatgptx.de
Zum Thema Berufswahl/Berufsberatung allgemein
Schule und Berufsberatung
Schule und Berufsberatung: bewährte Partnerschaft zur Unterstützung der Schüler und Schülerinnen bei der Berufswahl.
Schule und Berufsberatung haben eine gemeinsame Verantwortung für Schülerinnen und Schüler bei deren Übergang in die Arbeitswelt.
Das wichtigste pädagogische Ziel ist dabei eine selbstständige und fundierte Berufswahl der Jugendlichen. Dazu müssen persönliche Entscheidungskriterien wie Wertorientierungen, Interessen, Fähigkeiten und Ausbildungs relevante Fakten und Erfahrungen in Einklang gebracht werden. Dies setzt eine kontinuierliche Prozess begleitende Berufswahlvorbereitung voraus, in der Schule und Berufsberatung einander ergänzende Aufgaben übernehmen.
Aufgaben der Schule
- Durchführung des Berufswahlunterrichts entsprechend der länderspezifischen Lehrpläne
- Entwicklung von Schlüsselqualifikationen
- Durchführung und Aufarbeitung des Schülerbetriebspraktikums
- Schullaufbahnberatung
- Beratung bei schulischen und persönlichen Problemen
Aufgaben der Berufsberatung
- Information über Ausbildung und Berufe
- Information über aktuelle Ausbildungsmöglichkeiten in der Region
- Darstellung der konkreten Anforderungsprofile
- Beratung zu allen Fragen, die mit der Berufswahl zusammenhängen
- Vermittlung in Ausbildungsstellen
- Beteiligung an Lehrerfortbildungen
- Beratung und Information auch für Eltern
Die Berufswahl wird immer komplexer und findet unter zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen statt. In der Vergangenheit war der Übergang von der Schule in die berufliche Ausbildung für die meisten jungen Menschen zwar auch nicht leicht, aber planbarer und kalkulierbarer.
Warum wird die Berufswahl immer schwieriger?
- Berufe und Ausbildungen unterliegen einem zunehmend raschen Wandel.
- Die Technisierung und die Automatisierung nehmen zu, es entstehen immer neue Orientierungsformen.
- Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ist gestört.
- Die Perspektiven für leistungsschwache oder benachteiligte Jugendliche werden eingeschränkter.
- Die Jugendlichen werden mit einer stets wachsenden Informationsflut konfrontiert, deren Bewertung zunehmend komplizierter wird.
- Die Einstiegsanforderungen für viele Ausbildungsberufe steigen beständig.
- Es wird immer schwieriger, sich einen Überblick über die Vielzahl der Berufe zu verschaffen.
Schülerinnen und Schüler benötigen deshalb in immer höherem Maße die gemeinsame Unterstützung durch Lehrerinnen und Lehrer, ihre Eltern und die Berufsberatung. Gegenseitige Information und Zusammenarbeit in der Schule und im BIZ, Beteiligung an der Lehrerfortbildung und gemeinsame Arbeit in Gremien wie beispielsweise im Arbeitskreis Schule-Wirtschaft weisen Berufsberatung und Schule seit langem als zuverlässige Partner aus.
Institution "Berufsberatung"
Personale Angebote der Berufsberatung
In der Schule sind Berufsberaterinnen und Berufsberater kontinuierliche Ansprechpartner. Eine konkrete Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Beratern besteht oft über viele Jahre hinweg, da jede Schule von einem Mitarbeiter fest betreut wird. Im Rahmen von Klassenveranstaltungen stellen die Berater die Angebote der Berufsberatung vor und informieren über aktuelle Entwicklungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Darüber hinaus können Veranstaltungen durchgeführt werden, z.B. zu den Themen "Bewerbung", "Mädchen und Berufswahl", zu bestimmten Berufsbereichen oder zu der Frage, worauf man bei der Berufswahl achten sollte.
An den meisten Schulen besteht ein regelmäßiges Sprechstundenangebot. In Beratungsgesprächen in der Schule oder in der Agentur für Arbeit werden die individuellen Fragen der Schülerinnen und Schüler beantwortet, berufliche Alternativen erarbeitet, berufskundliche Informationen erteilt, konkrete Schritte für den Übergang von der Schule in den Beruf vorbereitet, individuelle Berufswünsche besprochen und die Vermittlung in schulische oder berufliche Ausbildungsstellen eingeleitet.
Die Berufsberatung beteiligt sich auf Anfrage auch an Lehrerfortbildungen, um z.B. über neue Entwicklungen auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt oder über neue mediale Angebote zu informieren.
Das Medienangebot der Berufsberatung umfasst Printmedien, audiovisuelle Medien und Computerprogramme. Alle Medien sind Zielgruppen gerecht konzipiert (in der Regel unter Beteiligung von Vertretern der Schule) und werden unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Für die inhaltliche Darstellung gelten die Grundsätze der Objektivität und der Unparteilichkeit. Sie dienen der Selbstinformation oder werden für den Einsatz im Unterricht konzipiert (Beispiele:" MACH´S RICHTIG", "WAS WERDEN?", "Ausbildung-Beruf-Chancen", "ABI", "Uni" und viele andere).
In fast jeder Agentur für Arbeit bietet ein Berufsinformationszentrum (BIZ) die Möglichkeit zur umfassenden Selbstinformation.
Das Studium grundständig
Das grundständige Studienfach Arbeitsmarktmanagement vermittelt wissenschaftliches Grundlagenwissen in Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Arbeits- und Sozialrecht, über Arbeitsmarktprozesse und Methoden der Beratung und führt zu einem ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss.
Das Studium qualifiziert für Aufgaben der Vermittlung und Integration in Erwerbsarbeit, der Leistungsgewährung und des Public Managements in Agenturen für Arbeit und Jobcentern. Es wird an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit absolviert. Die Studierenden sind Beschäftigte der Bundesagentur für Arbeit im Ausbildungsverhältnis.
Aufgaben und Tätigkeiten der Berufsberater kompakt
https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/67309
Berufsberater/innen beraten z.B. Schüler/innen, Studierende, Hochschulabsolventen und -absolventinnen über die Berufswahl. Arbeitnehmerkunden beraten sie in Fragen einer beruflichen Neuorientierung und empfehlen z.B. Weiterbildungs- oder Umschulungsmaßnahmen. Sie geben Hinweise zur Optimierung von Bewerbungsunterlagen, bereiten auf Vorstellungsgespräche vor oder vereinbaren Schritte zur Eingliederung. Im Zusammenhang mit der Zuwanderung und damit der Notwendigkeit, Asylbewerber/innen, anerkannte Flüchtlinge sowie Geduldete mit Arbeitsgestattung in den Arbeitsmarkt zu integrieren, ist auch die Berufsberatung gefordert. Berufsberater/innen ermitteln die jeweilige Qualifikation, beraten über Sprachförderungsmaßnahmen sowie Beschäftigungsaussichten und vermitteln z.B. Ausbildungs- oder Praktikumsstellen. Sie spezialisieren sich i.d.R. auf bestimmte Zielgruppen, z.B. junge Erwachsene oder Menschen mit Fluchthintergrund. Neben dem persönlichen Gespräch sind sie für ihre Kunden auch über Hotlines oder internetbasierte Dienste erreichbar. Daneben führen sie Gruppenveranstaltungen an Schulen, auf Arbeitsmessen oder in Berufsinformationszentren durch und informieren über Branchen, Berufe, Ausbildungswege und Beschäftigungsaussichten. Sie arbeiten eng mit Studienberatungen, Berufsschulen, Kammern, Betrieben sowie den Fachkräften in den Jobcentern zusammen oder sind für IHKs und Handwerkskammern tätig.
In der privaten Bildungs- und Berufsberatung bieten sie auch Karriereberatungen an. In Seminaren und Einzelgesprächen entwickeln sie Strategien zur Karriereplanung oder zur beruflichen Umorientierung ihrer Kunden und unterstützen sie bei der Umsetzung.
Arbeitsmarktmanager
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Arbeitsmarktmanager
Definition Arbeitsagentur für den Beruf Berufsberater/in mit Spezialisierung und Weiterbildung
https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/59173
Arbeitsmarktmanager/innen arbeiten in den Agenturen für Arbeit auf der Grundlage des Sozialgesetzbuchs (SGB) III sowie in gemeinsamen Einrichtungen nach dem SGB II (Jobcenter). Im Bereich Vermittlung und Beratung umfassen ihre Aufgaben die Vermittlung und Beratung von Arbeit- und Ausbildung suchenden und das Einleiten von Maßnahmen zur Ein- bzw. Wiedereingliederung in die Arbeitswelt. Für Arbeitgeber sind sie Ansprechpartner/innen in allen Fragen der Personalbeschaffung. Auch die aktive Akquisition von Arbeits- und Ausbildungsstellen gehört zu ihren Hauptaufgaben. Im Bereich Leistungsgewährung entscheiden sie über Leistungen zur Arbeitsförderung nach SGB III und SGB II (u.a. Arbeitslosengeld und Bürgergeld) und geben Rechtsauskünfte. Im Bereich Personal erteilen sie Kollegen und Kolleginnen Auskünfte, beraten zu Personalrecht und Vergütung, arbeiten bei personalpolitischen Maßnahmen mit und begleiten Stellenbesetzungsverfahren administrativ und organisatorisch. Im Schwerpunkt Organisationsmanagement/Stellenplan befassen sie sich mit der Bewirtschaftung des Stellenplans sowie der Pflege von Personal- und Organisationsdaten. Im Internen Dienstbetrieb kümmern sie sich um die Planung und Durchführung von Angelegenheiten des Arbeitsschutzes, des Datenschutzes sowie interne Abläufe einer Agentur für Arbeit. Im Bereich Controlling und Finanzen wird unterschieden zwischen den Schwerpunkten Finanzen, Datengrundlagen und Interne Dienstleistungen. Aufgabe ist die Unterstützung der Organisationssteuerung über alle strategischen Geschäftsfelder hinweg.
Die fortschreitende Digitalisierung der Arbeits- und Berufswelt kann Aufgabenfelder und Anforderungsprofile verändern. Es eröffnet sich für Arbeitsmarktmanager/innen ggf. die Chance, sich mit folgenden Technologien, Verfahren oder Systemen zu befassen:
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Digitales Dokumentenmanagement - DMS (z.B. Kundendaten, Beratungs- und Vermittlungsvorgänge digital dokumentieren, verwalten und übermitteln)
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E-Akte (z.B. behördliches Schriftgut digitalisieren bzw. digital anlegen, verwalten und archivieren)
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Electronic Identity - eID (z.B. Kunden zur elektronischen Abwicklung von Verwaltungsvorgängen mithilfe der elektronischen Ausweisfunktion beraten)
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Enterprise-Resource-Planning-Systeme - ERP-Systeme (z.B. ERP-Systeme zur Planung und Steuerung von Arbeitsabläufen im Finanz- und Rechnungswesen einsetzen)
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Formularmanagementsysteme (z.B. Anträge auf Leistungen zur Arbeitsförderung elektronisch verwalten)
Berater Bildung/Beruf und Beschäftigung grundständig (Arbeitsagentur)
https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/129451
Berater/innen für Bildung, Beruf und Beschäftigung beraten Menschen, die sich aufgrund des zunehmend komplexer werdenden Arbeitsmarkts mit unterschiedlichen Anliegen an die Bundesagentur für Arbeit wenden. Hierzu gehören auch Personen, die sich in schwierigen sozialen Lagen und Lebenssituationen befinden, sowie Menschen mit Behinderungen. Sie beantworten ihre Fragen zu Berufswahl, Leistungsansprüchen oder Fördermöglichkeiten und beraten über eine berufliche Neuorientierung oder die (Wieder-)Eingliederung ins Berufsleben. Weitere Aufgabenschwerpunkte bestehen darin, Qualifizierungsmaßnahmen zu planen und Informationsmaterial zusammenzustellen.
Die fortschreitende Digitalisierung der Arbeits- und Berufswelt kann Aufgabenfelder und Anforderungsprofile verändern. Es eröffnet sich für Berater/innen für Bildung, Beruf und Beschäftigung ggf. die Chance, sich mit folgenden Technologien, Verfahren oder Systemen zu befassen:
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Digitales Dokumentenmanagement - DMS (z.B. Beratungsprotokolle digital erstellen und verwalten)
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E-Akte (z.B. Kundenakten digital abrufen, überprüfen und pflegen)
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Electronic Identity - eID (z.B. Kunden zur elektronischen Abwicklung von Verwaltungsvorgängen mithilfe der elektronischen Ausweisfunktion beraten)
Bewerbungscheck und Begleitung
Erfolgreich bewerben bedarf einer individuellen Strategie, einer genauen Kenntnis der eigenen Stärken und Schwächen, sowie insbesondere die Wahrnehmung und adäquate Nutzung dieser Informationen.
Wir entwickeln Ihre bereits erstellten Unterlagen und Informationen weiter und ordnen Sie gemeinsam in das aktuelle „Klassifizierungssystem der Berufe in Deutschland“ ein. Dadurch erreichen wir eine neue, präzise Sicht auf die eigenen beruflichen Perspektiven und über den Erwerb eventuell notwendiger oder hilfreicher weiterer Qualifikationen. Hierzu nutzen wir im Gespräch bereits die von mir programmierte Datenbank zum Thema „Berufswahl“ und kommen zu konkreten Ergebnissen und „erreichbaren“ realistischen Zielen.
Ihre eigenen Kenntnisse, Qualifikationen und Ressourcen und den regional erreichbaren, sich ständig in Veränderung befindlichen Arbeits- oder Ausbildungsmarkt setzen wir gemeinsam im Rahmen unseres Coachingsin eine darauf abgestimmte Bewerbung um, entwickeln gleichzeitig Ihr persönliches „Profil“ und identifizieren bereits hier infrage kommende Arbeits-oder Ausbildungsplätze.
Dies in Schriftform umzusetzen ist ohne konstruktive Kritik und Beobachtung von außen nur sehr schwer zu leisten aber gemeinsam problemlos zu schaffen
Zu diesem Zweck aktivieren wir zusätzlich Ihr persönliches Netzwerk, da alle die helfen wollen auf die gemeinsame Datenbank zugreifen können und somit auch aus ihrer Sicht ggf. zu konkreten Vorschlägen kommen können. Die Kenntnis ihrer Familie, Freunde etc. über Ihre Lage und Person kann hier sehr effektiv sein, da gleichzeitig das Gefühl, diese Situation mit Helfern erfolgreich zu bewältigen entsteht.
Das Bewusstsein, kompetent zu sein ist die wichtigste Voraussetzung Bewerbungsgespräche erfolgreich zu führen !!!!! Das ist unser gemeinsames Ziel.
PS: Ggf. Können auch im Verlauf unserer Arbeit für Sie andere oder völlig neue Ziele erkennbar werden, hier passiert parallel “ Berufsberatung“ ( und Link zum Angebot Coaching generell)
Deutscher Verband für Bildungs- und Berufsberatung e.V.
Ludger Bußhoff
Berufswahl und Identität
Laudenbach 1992
Für die gesamte Ausarbeitung oben ins Bild klicken
Ludger Bußhoff über Berufswahl
Berufswahl und Identität
Wenn Sie zu denen gehören, an die der Karriereführer - Fachhochschule gerichtet ist, dann haben Sie bereits eine beachtliche Strecke Ihres Bildungs- und Ausbildungsweges zurückgelegt. Es waren viele kleine und einige große Schritte zu tun, um dorthin zu gelangen, wo Sie jetzt sind. Und schon sehen Sie mit dem Ende des Studiums einen neuen Abschnitt Ihrer Laufbahn auf sich zukommen. Dass damit Ihr weiterer Berufsweg endgültig feststeht, werden Sie nach Ihren bisherigen Erfahrungen kaum annehmen. Nein, Berufswahl, das ist ganz offensichtlich kein einmaliger Vorgang, der etwa mit dem Verlassen der Schule zum Abschluss gekommen wäre, sondern etwas, was unsere ganze vorberufliche und berufliche Entwicklung durchzieht und sich als Laufbahnent- scheidung wiederholt in den Vordergrund unseres Erlebens drängt.
Technologische Sicht der Berufswahl
Dabei ist es keineswegs so sicher, wie es die Wortbedeutung nahe legt, dass es sich bei der Berufswahl primär um eine Angelegenheit des Auswählens und Entscheidens handelt. So wird in den sogenannten Matching-Modellen davon ausgegangen, dass jede Person über ein spezifisches Muster von Persönlichkeitsmerkmalen (Fähigkeiten, Interessen, Wertvorstellungen u. a.) verfügt und jeder Beruf durch ein typisches Muster von Anforderungen und Befriedigungsangeboten gekennzeichnet ist. Berufswahl stellt sich dann als ein Vorgang dar, in dem der Berufswähler versucht, den Beruf zu ergrei- fen, der am besten zu seinem Persönlichkeitsmuster passt (matching of men to jobs). Eine gelungene Berufswahl erscheint damit ohne weiteres machbar. Man müsste nur richtig vorgehen, d.h. das Persönlichkeitsmuster und die Berufsmuster gründlich studie- ren und dann eine Zuordnung nach dem Prinzip der größtmöglichen Passung vorneh- men - das ganze notfalls mit Hilfe von Tests und unter Einsatz des Computers, um die Datenmenge bewältigen zu können. Berufswahl ist dann nicht so sehr ein Abwägen von Risiken und Chancen und ein Entscheiden unter Ungewissheit (...), sondern das korrek- te Verrechnen von zwei Datensätzen oder - in einer bescheidenen Ausführung - ledig- lich „to dial a job
Eltern Wissen – Familienprojekt Berufswahl
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So machen sie es in der Schweiz, gutes Vorbild für mein Konzept
ElternWissen – Familienprojekt Berufswahl
Eine Bestandesaufnahme gegenwärtiger Projekte und Angebote
zum Einbezug der Eltern in den Berufswahlprozess
Unter besonderer Berücksichtigung sozial benachteiligter, immigrierter Familien
Jeannette Klausener
aus meiner Erfahrung sollte dieses Konzept nicht nur für benachteiligte Familien angewandt werden, sondern für alle genutzt werden
So kann man es auch machen, kommt aus USA
Lifeworkplanning
Der Amerikaner John C. Webb über den verborgenen Arbeitsmarkt und systematische Methoden für die Jobsuche, die schon in der Schule vermittelt werden sollten
Der Amerikaner John Carl Webb war der erste, der in Deutschland Lebens- und Berufsplanungskurse nach dem Ansatz des Amerikaners Richard Bolles angeboten hat. Dessen Buch "What Colour is your Parachute?" gilt auch hier zu Lande als Standardwerk im Bereich Life / Work-Planning.
Herr Webb, die Politik setzt auf Kombilöhne, Niedriglohnsektoren und private Arbeitsvermittler. Wie beurteilen Sie die Chancen, die Arbeitslosigkeit damit nachhaltig zu senken?
Das sind hervorragende Instrumente, wenn man nur eine kurzfristige Lösung sucht. Längerfristig sehe ich da keine Chancen. Diese Instrumente zielen nur darauf hin, möglichst viele Leute möglichst schnell aus der Arbeitslosenstatistik verschwinden zu lassen. Das grundsätzliche Problem: Die Leute in Deutschland wissen nicht wie sie systematisch vorgehen können, um sich selber eine Stelle zu suchen. Private Arbeitsvermittler gibt es in den USA seit etwa vierzig Jahren, und das ist eine Branche, die oft einen Ruf genießt, wie hierzulande Gebrauchtwagenhändler. Private Arbeitsvermittler können auch nicht mehr tun als in Firmen anzurufen und zu fragen: "Haste mal'n Job?" Es ist viel besser, der Stellensuchende macht sich selber auf die Suche. Er ist der Experte in eigener Sache. Aber in Deutschland wissen die meisten Leute nicht, wie man das anstellt.
Woran liegt das?
Die Deutschen glauben mehr an Experten als an sich selbst. Davon müssen sie wegkommen. Die einzigen, die wirklich wissen, was sie gut können und was sie voller Motivation tun, ohne dass sie jeden Tag zur Arbeit getrietzt werden müssen, sind die Leute selbst. Wer weiß, wie er sich selbstständig in Lohn und Brot bringen kann, braucht für den Rest des Arbeitslebens keinen Vermittler mehr.
Wie kann man das lernen?
Für die meisten Leute in Deutschland ist es völlig neu, dass es systematische Methoden gibt, wie man sich eigenständig eine Stelle suchen kann. Aber das ist nichts Neues; es gibt diese Verfahren seit über 40 Jahren. Die müssen nicht erst entdeckt und erforscht werden. Das ist alles schon vorhanden und erprobt. Aber diese Methoden müssten institutionalisiert werden. Sie müssten in Schulen und Weiterbildungseinrichtungen gelehrt werden. In den USA werden solche Methoden bereits den Schulkindern vermittelt. Die haben danach nie auch nur einen Zweifel daran, dass sie Arbeit finden können.
Arbeitgebern beklagen, dass viele Stellen unbesetzt bleiben, weil geeignete Bewerber fehlen. Stimmt die Behauptung überhaupt, dass es in Deutschland zu wenig Jobs gibt?
Wenn wir unter Jobs das verstehen, was im Stellenteil der Zeitungen erscheint oder dem Arbeitsamt gemeldet wird, klar, dann sind es zu wenig. Es ist eine Tatsache, dass weniger als ein Drittel aller Stellen beim Arbeitsamt gemeldet sind, weniger ein Viertel aller Stellen erscheinen irgendwo in der Zeitung. So stellt sich die Frage: Wie suchen Leute nach einem Job? Wenn man unter "Arbeitssuche" das Auswerten von Anzeigen versteht, mal beim Arbeitsamt vorbeischaut oder Initiativbewerbungen an irgendwelche Personalabteilungen verschickt - das funktioniert nicht besonders gut. Daraus ziehen die Leute den Schluss, dass es zu wenig Jobs gibt.
Was raten Sie statt dessen?
Life / Work Planning zeigt Möglichkeiten auf, wie Stellensuchende sich auf dem verborgenen Arbeitsmarkt auf die Suche machen können. Das sind Stellen, die nirgends öffentlich ausgeschrieben aber dennoch vorhanden sind. Das sind bis zu 75 Prozent aller Stellen.
Wie funktioniert diese Suche auf dem verborgenen Arbeitsmarkt?
Die Leute ein anderes Verständnis von Arbeit. Es geht nicht um diese Einstellung von "Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps". Da sehen Leute ihre Arbeit nur als notwendiges Übel. Viel vitaler ist ein Arbeitsverständnis, bei dem die Leute von sich selbst ausgehen und sich als Anbieter eines Produktes sehen: der eigenen Leistung, die einen Wert hat und für die es ganz bestimmt Abnehmer gibt. Im Seminar klären wir zunächst, welche Art von Arbeit der einzelne gerne machen würde und in der seine individuellen Fähigkeiten zum Tragen kommen. Danach geht es umeine andere Art der Arbeitssuche.
In welcher Hinsicht anders?
Schriftkram spielt bei dieser Art Arbeitsuche keine Rolle. Es werden keine Zeugnisse und Lebensläufe durch die Gegend geschickt. Die Leute gehen direkt in die Betriebe. Jeder muss für sich klären, welche Art von Betrieb ihn interessiert und wie er in einen solchen Betrieb hereinkommen kann? Und es steht die Frage an: Wie lerne ich Leute kennen, die bereits machen, was ich anstrebe.
Und wie kommen die Leute zu einer Arbeit?
Durch Gespräche vor Ort können die Leute sehr schnell herausfinden, ob sie in dem Betrieb gebraucht werden, ob sie da rein passen oder nicht. Es ist es immer wieder erstaunlich, wie groß die Bereitschaft in den Betrieben ist, Arbeitssuchenden behilflich zu sein. Ich habe es schon häufig erlebt, dass sogar Stellen extra geschaffen wurden.
Das klingt zu schön um wahr zu sein.
Aber es ist doch nur natürlich, dass ein Unternehmer einem Arbeitssuchenden eine Chance gibt, wenn er den Eindruck hat, dass er dafür etwas Wertvolles erhält.
Klappt diese Jobsuche mit verändertem Arbeitsverständnis bei allen Arbeitssuchenden?
Wenn den Leuten klar wird, dass Sie keinen festen Beruf haben, sondern übertragbare Fähigkeiten, die sich in vielen Bereichen einsetzen lassen, dann ergeben sich daraus viele von Möglichkeiten. Die Vielfalt sehen viele Stellensuchende in Deutschland nicht. Sie sind zu stark auf ein festes Berufsbild fixiert.
Ist das auch eine Frage der Mentalität?
Die Deutschen - vor allem die Jungen - haben eine ganz feste Vorstellung von Ordnung. Man macht eine ordentliche Ausbildung und bewirbt sich bei einem ordentlichen Unternehmen. Dort wird die Bewerbung von einer ordentlich funktionierenden Personalabteilung bewertet und dann wird man eingestellt und verdient ordentlich Geld. In Wirklichkeit aber ist der größte Teil des Arbeitsmarktes ziemlich chaotisch. Die meisten Betriebe wursteln sich irgendwie durch. Stellensuchende sollten diesen größeren, weniger ordentlich funktionierenden Teil der Wirtschaft als Betätigungsfeld unbedingt in Betracht ziehen. Dort werden Leute mit gesundem Menschenverstand immer gebraucht.
Die Fragen stellte Henning
Was sagen die Berufsberater/innen zu dem System „lifeworkplanning“?
Bettina Bittmann (Agentur für Arbeit Herford)
Rainer Thiel (Agentur für Arbeit Lüneburg)
Bettina Bittmann
Berufsberaterin für Abiturienten, Arbeitsamt Herford
Encouraging-Trainerin
(05221) 985-184
"In meiner Tätigkeit als Berufsberaterin für Abiturienten habe ich täglich mit (jungen) Menschen zu tun, die sich mit Fragen und Problemen zum Themenkomplex Beruf- und Studienwahl beschäftigen. Viele erwarten Tipps und Auskünfte von mir, manche hoffen, in einem einzigen einstündigen Gespräch Klarheit über sich und ihren ganzen künftigen Berufsweg gewinnen zu können; und nicht wenige wären froh, ich nähme ihnen die Entscheidung für diesen oder jenen Beruf ganz ab.
Die größte Hilfe, die ich geben kann, ist jedoch, jeder/m Ratsuchenden klarzumachen, dass sie/er früher oder später selbst zu einer begründeten Entscheidung in punkto Beruf- oder Studienwahl kommen muss.
Hier sehe ich den Vorteil eines Kurses wie L/WP im Gegensatz zu ein, zwei oder drei Beratungsgesprächen. Im Laufe des Kurses übernimmt jeder für sich die Verantwortung, ein berufliches Ziel zu entwickeln. Die Übungen und Methoden des Kurses sind "Werkzeuge" und am Ende des Kurses hat jeder eine gut ausgestattete "Werkzeugkiste". Resultate erreiche ich mit dem besten Werkzeug aber nur, wenn ich es auch anwende!
Diese einmal gut gefüllte "Werkzeugkiste" aus dem L/WP-Kurs, kann mich ein Leben lang begleiten: bei einer Erstentscheidung nach dem Schulabschluss, bei einem Berufs- oder Studienfachwechsel, bei einer neuen Orientierung nach der Familienpause ...
Die Zeit und das Geld für einen L/WP-Kurs sind also gut investiert, wenn ich sie mit dem Zeit- und Geldverlust vergleiche, den ich ziemlich sicher erleide, wenn ich mich aufgrund einer schlecht vorbereiteten Entscheidung verwählt habe und später Korrekturen vornehmen muss, z. B. weil ich aus reiner Bequemlichkeit einen Studiengang gewählt habe, der gerade im Trend liegt, der aber nicht meinen Fähigkeiten entspricht."
Rainer Thiel
Rainer Thiel, Agentur für Arbeit Lüneburg
"Das Konzept von Dick Bolles überzeugt mich deshalb, weil es Berufs- und Arbeitssuche vom Kopf auf die Füße stellt: Nicht der Arbeitsmarkt ist die Richtschnur, sondern "Das Vorgegebene ist der Klient", wie Dick Bolles sagt. Das ist ein zutiefst humanistischer, menschenfreundlicher Ansatz, der das "gelingende Leben" des einzelnen Menschen als Richtschnur nimmt.
Klientenzentriertes Vorgehen gehört zwar in der beruflichen Beratung seit jeher zum Standard, der aber zumal in der staatlichen Arbeitsvermittlung längst nicht überall eingehalten wird. Bolles beschreibt in seinem Vortrag "Wie betreibe ich LWP?", warum das so ist. Um so wichtiger ist es, dass den Arbeit suchenden Menschen im Wortsinne zum "Selbst-Bewusstsein" verholfen wird, was sie können und was sie wirklich wollen, damit sie auf dem Arbeitsmarkt entsprechend auftreten und ihre Ideen effizient einbringen können: Denn sie haben ihre "Beruf-ung" gefunden!
Das L/WP-Konzept erfüllt den Anspruch, Menschen zu helfen, ihren Traumjob zu finden, durch eine ausgefeilte und durchdachte Systematik: Es ist gewissermaßen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die - zugegeben! - für den Einzelnen eine Menge Arbeit bedeutet ("Jobsuche ist ein unbezahlter Vollzeitjob!"). Diese Arbeit lohnt sich aber unbedingt: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den L/WP-Kursen haben bislang ausnahmslos die Rückmeldung gegeben, dass ihnen diese Anleitung sehr viel weiter geholfen hat - oder in den Worten eines Kollegen: "Dieses Konzept ist die 'ultima ratio', das Beste, was es auf dem Markt gibt.""
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